1956 wurde die Kleingartenanlage "Kaninchenhöhe" erstmals als e.V. eingetragen.
Im Februar 1958 verzeichnete die Sparte 81 Mitglieder, die eine Parzelle bewirtschafteten sowie 9
gartenlose Mitglieder.
Beim Laubenbau wurde Abrißmaterial der Stern-Siedlung
(jetzt Wohnhäuser der Wohnungsbaugenossenschaft an der Casparistraße) verwendet.
Die erste Erweiterung wurde mit Schreiben vom 10. November 1958 für das angrenzende
Flurstück 835/2 (20 Ar) bei der Stadt Rochlitz beantragt.
Landwirt Merzdorf hatte dieses Flurstück abgegeben.
Ein Pachtvertrag ist jedoch erst ab 01. Januar 1972, abgeschlossen auf unbestimmte Zeit,
gefunden worden.
Die Anordnung der Gärten und Wege erlaubt die Schlußfolgerung, daß das beantragte Flurstück
bereits bei der ersten Landaufteilung der Gartenanlage zugesprochen worden war.
Im Dezember 1958 beantragte die Sparte Kaninchenzüchter“ beim Kreisvorstand des VKSK ein Darlehn von 1 500 DM für die Umzäunung
der Gartenanlage, welches am 22. Februar 1959 mit der Verpflichtung zur Rückzahlung bis 31. Mai 1960 einstimmig bewilligt wurde.
Zur Jahreshauptversammlung der Sparte Kaninchenzüchter und Kleingärtner "Kaninchenhöhe“ am 30. Oktober 1971 im Saal des
VEB Hydraulik Rochlitz kam es zur Abtrennung der Kleingärtner von den Kaninchenzüchtern.
Es waren hauptsächlich finanzielle Probleme, die dazu führten.
Interessant ist, daß beide Sparten ihre Versammlungen an diesem Tag in getrennten Räumen zu Ende führten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein insgesamt 221 Mitglieder, davon 182 Kleingärtner und 39 Kaninchenzüchter.
Außer den Kleingärten auf der Kaninchenhöhe hatte der „Kaninchen-züchterverein“ auch noch Kleingärten am Pennaer Weg rechts vor dem
Tunnel, die nach der Trennung bei den Kaninchenzüchtern verblieben.
Es wurde beschlossen, das Barvermögen von 7 770 M, davon stammten 3 992,50 M aus der Bezahlung nichtgeleisteter Pflichtstunden,
entsprechend der Mitgliederzahl zu teilen (pro Mitglied 35,16 M). In der Kasse der Kleingärtner blieben somit 6 399,12 M, davon erhielten die Kaninchenzüchter einen Kredit in Höhe von 2 000 M für die Errichtung einer Baracke auf dem neuen Vereinsgelände am Sörnziger Weg.
Die auf der Kaninchenhöhe verbliebene Baracke wurde von den Kaninchenzüchtern geräumt und von
den Kleingärtnern als Düngerlagerraum genutzt. Sie stammte von einer Barackensiedlung mit 10 Behelfsbaracken, die 1945 von dem Betrieb Mechanik-GmbH in der Feld- und Lindenbergstraße zur Unterbringung von Arbeitern und ausgebombten Familien aus Chemnitz gebaut worden war. Die Barackensiedlung wurde 1957 im Zusammenhang mit dem Bau von Einfamilienhäusern an der
Lindenbergstraße abgerissen. Der Vorsitzende des „Kaninchenzüchtervereins“, Erich Rödel,
der selbst mit seiner Familie einige Jahre nach dem Krieg in einem solchen Behelfsheim
wohnte, hatte eine solche Unterkunft nach dem Abriß „organisiert“ und auf der Kaninchenhöhe
zum Zwecke der Unterstellung von Ausstellungskäfigen u. a. wieder aufstellen lassen.
Der Standort dieser Baracke befand sich an der jetzigen gestalteten Sitzfläche am Haupteingang.
Nach der Trennung der Sparten behielten einige Kaninchenzüchter noch ihre Parzellen
in der Gartenanlage, nutzten diese jedoch nicht kleingärtnerisch, sondern für die Futtermittelgewinnung. Dadurch kam es oft zu Spannungen zwischen Kleingärtnern und Kaninchenzüchtern.
Die Erweiterung der Gartenanlage um 50 Gärten war mit dem Abschluß des Pachtvertrages vom 01. Januar 1972 zwischen der Stadt Rochlitz und
dem VKSK über Teile der Flurstücke 838, 839 und 840 mit 10 000 m2 möglich geworden.
Die letzte Erweiterung erfolgte mit Pachtvertrag vom 15. Oktober 1978 über die Restflächen der Flurstücke 838, 839 und 840 mit insgesamt 3,2 ha.
Bei dieser umfangreichen Vergrößerung entstanden zusätzlich 106 Gärten. Nach dem Kauf der Seidel'sehen Grundstücke durch die Stadt Rochlitz
wurde ab 01. Januar 1993 ein neuer Pachtvertrag zwischen dem „Regional¬verband der Kleingärtner e. V. der Gebiete Borna, Geithain, Rochlitz und
Umgebung und der Stadtverwaltung abgeschlossen.
Die Ergänzung des Pachtvertrages Pflege und Wartung, der Beleuchtung des Hauptzufahrtsweges und des Vereinsheimes obliegt der
Stadtverwaltung... ist ein wichtiger Aspekt.
Nach Verlegung der Heiztrasse für das Neubaugebiet Wilhelm-Pieck-Straße (jetzt Obere Lindenbergstraße) wurde 1995 das Gartengelände auf dem
Flurstück 835 neu vermessen und auf 2 318 m2 korrigiert.
Der Verein war Mitglied des VKSK sowie des Kreisverbandes der Kleingärtner. Nach dessen Auflösung wurde er Mitglied im „Regionalverband"
der Kleingärtner e. V. der Gebiete Borna, Geithain, Rochlitz und Umgebung, dem er noch angehört.
Am 26. Juli. 1990 wurde der Verein unter dem Namen „Kleingartenverein Kaninchenhöhe“ Rochlitz e. V. im Vereinsregister beim
Kreisgericht Rochlitz unter Registriemummer VR 73 und nach der Kreisreform unter der Registriemummer VR 535 am 12. Januar 1995 beim
Amtsgericht Hainichen eingetragen. Die Zuerkennung der kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit erfolgte am 22. Mai 1995.